Grundwasser-Immissions-Kataster

Mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (Richtlinie 2000/60/EG) und der Europäischen Grundwasserrichtlinie (Richtlinie 2006/118/EG) wurden erstmals für das Grundwasser selbst geltende Qualitätsnormen festgelegt, unter anderem für Nitrat in Höhe von 50 mg/L. Die Zielvorstellung ist es, bis zum Jahr 2015 den "guten Zustand" des Grundwassers zu erreichen, d. h. wo immer möglich und ökonomisch vertretbar die Stickstoffbelastung des Grundwassers unter diese Qualitätsnorm zu senken.

Das LfU unterhält ein landesweites Grundwassermessnetz mit rund 1.500 Messstellen, die verschiedenen Messnetzen zugeordnet sind. Etwa 300 dieser Messstellen werden regelmäßig - bis zu 2-mal pro Jahr - untersucht und bilden das Messnetz zur EU-Wasserrahmenrichtlinie (überblicksweise und operative Überwachung). Weitere Messstellen werden unregelmäßig und z. T nur in größeren Zeitabständen untersucht. Zu diesen 1.500 'amtlichen' Messstellen gesellen sich etwa 2.500 Rohwassermessstellen an Brunnen und Quellen der öffentlichen Wasserversorgung, deren Untersuchungsergebnisse im Rahmen einer freiwilligen Kooperationsvereinbarung in die wasserwirtschaftliche Fachdatenbank beim LfU einfließen.

In alle Themenkarten lassen sich die Grundwassermessstellen und ihre Nitratwerte einblenden. Für das Messnetz der überblicksweisen Überwachung lässt sich der jeweils letzte Messwert an einer Messstelle interaktiv abrufen. Bei nitratbelasteten Grundwassermessstellen ("operative Messstellen") kann zudem der Verlauf der Nitratentwicklung anhand einer Ganglinie durch "Doppelklick" auf die jeweilige Messstelle dargestellt werden, sofern bislang ausreichend Messwerte vorliegen. Ein flächenrepräsentativer Überblick zur Nitratsituation lässt sich durch Einblenden der ´sonstigen Messstellen´ erhalten. Dabei werden die Messdaten aus einem 6-Jahreszeitraum aggregiert dargestellt. Auch hier lässt sich im Einzelfall durch Ansteuern der Messstelle mit dem Cursor der betreffende Nitratwert anzeigen.

Anhand dieser Daten der Grundwasserbeschaffenheit und unter zu Hilfenahme weiterer Fachinformationen erfolgt die Bewertung des chemischen Zustands des Grundwassers. Das Messnetz nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie dient dazu, den chemischen Status der Grundwasserbeschaffenheit festzustellen und mögliche langfristige Trends der natürlichen Grundwasserbeschaffenheit aufzuzeigen. Darüber hinaus bildet es aber auch die Datenbasis zur Bewertung des Erfolgs eingeleiteter Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers bzw. zur Wiederherstellung seines "guten Zustands". Zu letztgenanntem Zweck ist das WRRL-Messnetz in landwirtschaftlich intensiver genutzten Gebieten verdichtet angelegt.

Die systematische Beobachtung der Grundwasserbeschaffenheit setzte in Rheinland-Pfalz zu Beginn der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts ein, sodass von mehreren Messstellen bereits über 25-jährige Ganglinien - z. B. der Nitratwerte - erstellt werden können. Andere Messstellen - insbesondere im Bereich der Mittelgebirge - wurden erst 2006 mit dem Aufstellen des Messnetzes zur EU-WRRL in das Messprogramm aufgenommen. Dem operativen Messnetz sind in Rheinland-Pfalz alle Messstellen zugeordnet, die in ihrer Wasserbeschaffenheit einen deutlichen Bezug zur landwirtschaftlichen Bodennutzung aufweisen. Dieser zeigt sich in der Regel durch einen erhöhten Nitratgehalt von über 25mg/L. 

Liste der Themen

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